Fachbereich Geschichte

Geschichte wiederholt sich nicht. Aber historische Vorgänge und Strukturen sind vergleichbar und ermöglichen die Bewertung gegenwärtiger Entwicklungen. Ziel des Geschichtsunterrichts am Friedrich-Ludwig-Jahn-Gymnasium ist es, nicht nur historisches Wissen zu vermitteln, sondern unseren Schülerinnen und Schülern Unterstützung zu geben in ihrer Entwicklung zu mündigen Bürgern in einem demokratisch verfassten Staatswesen. Auf Basis der Ideen der Aufklärung, also der Achtung von Menschenwürde und Gleichheit, von Meinungsfreiheit und Toleranz, versuchen wir, historische wie gegenwärtige Entwicklungen zu verstehen und zu bewerten. Im Sinne Immanuel Kants fördern bei unseren Schülerinnen und Schülern nicht nur Meinungsbildung, sondern auch die Fähigkeit, Auffassungen und Interessen offen zu vertreten.

Wir gehen dorthin, wo Geschichte greifbar und erlebbar wird. In Exkursionen erkunden wir in jeder Klassenstufe historische Orte. Neben Burgen, Schlössern oder Kirchen sind es vor allem Orte, die die Brüche der deutschen Geschichte besonders zeigen, u.a. die Konzentrationslager Sachsenhausen oder Auschwitz, die NS-Gedenkstätten in Brandenburg an der Havel oder die Gedenkstätten der DDR-Diktatur in Berlin Hohenschönhausen bzw. das MfS-Gefängnis „Lindenhotel“ in Potsdam. Neben dem Wissen um diese Brüche entwickeln wir Empathie mit den Opfern jedweder Herkunft und fördern den Respekt für Anstand und widerständiges Verhalten.

Weltoffenheit und Heimatverbundenheit sind im Geschichtsunterricht am Friedrich-Ludwig-Jahn-Gymnasium keine Gegensätze, sondern zwei Seiten derselben Medaille, nämlich der historischen Bildungsarbeit. Wenn wir weltgeschichtliche Vorgänge betrachten, fragen wir auch nach deren Auswirkungen auf unsere unmittelbare Umgebung. In Projekten und Seminarkursen untersuchen wir die Geschichte Rathenows, des Havellandes und des Landes Brandenburg. Damit entwickeln wir eine Verbundenheit mit unserer Region, denn wir hoffen, dass viele unserer Absolventen, nachdem sie für sich die Welt erkundet haben, zurückkehren und an der Gestaltung und Entwicklung unseres Gemeinwesens teilnehmen.