Schüler des Rathenower Jahngymnasiums debattierten am Freitag, dem 1. März 2019, mit Politikern von CDU, SPD, Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen im Rahmen des Projekts „dialogP“. Das ist eine Dialogveranstaltung des gemeinnützigen Kumulus e.V., welche den Dialog zwischen Jugend und Politik fördert. Außerdem sollen auch Anreize für Partizipation geschaffen und damit gegen die Politikverdrossenheit vieler Jugendlicher vorgegangen werden. DialogP gibt Schülern die Möglichkeit, Einblicke in die politischen Ansichten der Parteien zu gewinnen. Die Elft- und Zwölftklässler bereiten sich mit dieser Diskussion auf die kurz bevorstehende Landtagswahl im September vor und konnten die für sie relevanten Themen direkt mit den Politikern der verschiedenen Parteien besprechen.
Am Projekt „dialogP“ nehmen jedes Jahr Schulen aus 11 der 44 Landtagswahlkreise des Landes Brandenburg teil. Auch das Jahngymnasium hatte, dank der Bemühungen der Fachlehrer für Politische Bildung, die Möglichkeit diese Dialogveranstaltung durchzuführen.
Eingegliedert in den Unterricht der politischen Bildung bereiteten sich die Schüler thematisch zusammen mit den Fachlehrern Frau Zick und Herr Walther auf dieses Projekt vor. Dabei entwickelten die Jugendlichen Fragestellungen an die Politiker, welche dann in fünf Soll-Fragen zusammengefasst wurden. In den daraus resultierenden fünf Expertengruppen wurden dann Pro- und Contra-Argumente vorbereitet.
Am Tag der Dialogveranstaltung besuchten Ursula Nonnemacher (Bündnis 90/Die Grünen), Andrea Johlige (Die Linke), Dieter Dombrowski (CDU) und Udo Folgart (SPD) das Jahngymnasium. Ein Vertreter der AfD hatte kurzfristig abgesagt. Nachdem sich die Politiker in wenigen Worten vorgestellt hatten, mussten sie sich zusammen mit den Schülern einem kleinen Warm-up-Quiz stellen. An den Thementischen standen Themen wie der kostenfreie öffentliche Nahverkehr, die Vereinheitlichung des deutschen Schulsystems, die ausschließliche Nutzung erneuerbarer Energien bis 2025 sowie das deutsche Asylrecht und die Verschärfung des Tierschutzgesetzes zur Diskussion.
Sowohl die Politiker als auch die Schüler führten kontroverse und spannende Debatten. Nach Beendigung der Thementischdiskussionen fassten die jeweiligen Gruppensprecher der Tische ihre stärksten Pro- und Contra-Argumente zusammen und konnten so auch den anderen Expertengruppen Einblick in ihre Konversationen geben. Am Ende wurde über alle Fragestellungen der Schüler mit Pro- und Contra-Kärtchen abgestimmt, wobei erkennbar war, dass Politiker und Schüler nicht immer einer Meinung waren, wie beispielsweise bei der Bildungshoheit der Bundesländer oder dem öffentlichen und kostenlosen Nahverkehr.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass alle Schüler aus dieser Debatte etwas mitgenommen haben und reichlich Spaß am Diskutieren hatten. Auf jeden Fall war es eine spannende Abwechslung zum normalen Politikunterricht. Vielleicht konnte „dialogP“ auch einigen jungen Wählern einen Überblick über das alltägliche Politik-Wirrwarr geben und zur Beteiligung an den bevorstehenden Wahlen ermuntern.
Von Tom Schneider und Jenny Wartenberg