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Rathenow: 2,6 Millionen Euro für die Aufwertung des Jahn-Campus

MAZ vom 19.08.2022

Das gemeinsame Außengelände von Jahngymnasium und Jahngrundschule in Rathenow wird für 2,6 Millionen Euro schick gemacht. Am Freitag startete die Umgestaltung.

Symbolische Spatenstiche zum Baustart. Bürgermeister Jörg Zietemann, Jahn-Gymnasiast Finn Galow, die Schulleiterinnen Anke Koch (Gymnasium) und Petra Manthey (Grundschule) sowie Stefan Bruch vom Infrastrukturministerium schaufeln mit. (v.li.) © Quelle: Markus Kniebeler

Symbolische Spatenstiche zum Baustart. Bürgermeister Jörg Zietemann, Jahn-Gymnasiast Finn Galow, die Schulleiterinnen Anke Koch (Gymnasium) und Petra Manthey (Grundschule) sowie Stefan Bruch vom Infrastrukturministerium schaufeln mit. (v.li.) © Quelle: Markus Kniebeler

Rathenow. "Jeder Cent, der hier investiert wird, ist es wert. Denn er ist eine Investition in die Zukunft." Anke Koch, Schulleiterin des Jahngymnasiums, scheute sich nicht vor großen Worten, nachdem am Mittwoch der offizielle Baustart zur Umgestaltung des Jahn-Campus erfolgt war.

Kochs kleine Rede war dem Anlass angemessen. Denn in den kommenden Monaten werden jede Menge Cents verbaut, um das gemeinsame Außengelände von Jahngymnasium und Jahngrundschule umzugestalten. Über 2,6 Millionen Euro fließen in das Vorhaben. „Das Gelände wird nicht wiederzuerkennen sein“, versprach Rathenows Bürgermeister Jörg Zietemann (parteilos). „Das ist ein toller Tag für Rathenow.“

Außengelände nicht mehr zeitgemäß

Tatsächlich wird es höchste Zeit, den Außenanlagen eine Frischzellenkur zu verpassen. Grauer Beton ist an vielen Stellen der vorherrschende Baustoff. Spielgeräte, Sitzbänke und anderes Mobiliar im Außenbereich haben die besten Zeiten längst hinter sich.

„Unser Ziel bei der Planung war es, für die Schülerinnen und Schüler eine ansprechende und abwechslungsreiche Umgebung in den Pausen zu schaffen“, sagte Zietemann. Der Schulhof solle darüber hinaus Angebote für eine aktive Unterrichtsgestaltung im Freien bieten.

Der Bürgermeister hob hervor, dass sowohl die Gymnasiasten als auch die Grundschüler aktiv in den Planungsprozess einbezogen worden seien. Die Grundschüler etwa hätten die Möglichkeit gehabt, bei der Auswahl der Spielgeräte aus mehreren Varianten zu wählen. So würden demnächst ein Rutsch- und Kletterplatz, ein Turnplatz und ein Schwing- und Wippplatz für Abwechslung sorgen.

Von den Gymnasiasten sei der Wunsch nach Elementen zum Chillen, nach Arbeits- und Unterrichtsmöglichkeiten im Freien sowie nach Ballsportangeboten geäußert worden. Auch diesen Wunsch hätten die Planer in ihrem Konzept berücksichtigt.

Beeindruckende Zahlen

Und dann ließ Jörg Zietemann Zahlen sprechen: Fast 2 000 Quadratmeter Rasenfläche werden angelegt, ergänzt durch Flächen mit Sträuchern und Hecken auf einer Fläche von rund 800 Quadratmetern sowie zusätzliche Baumpflanzungen.

Die Pflasterarbeiten erstrecken sich auf über 9000 Quadratmeter. Hinzu kommen 400 Quadratmeter Kunststoffflächen als Fallschutzbelag, 540 Quadratmeter Kunstrasenflächen für das Minispielfeld sowie Holzhackschnitzel auf 1200 Quadratmetern in den Spielbereichen.

Viele neue Spiel- und Sportgeräte werden installiert: Kletter-, Hangel-, Balancier- und Hüpfanlagen, Fitnessgeräte und Ballspielanlagen sowie diverse Sitzmöglichkeiten. Neben klassischen Tisch-Bank-Kombinationen wird es Hängematten geben sowie eine Tribüne, deren Rückseite als Kletterwand genutzt werden kann.

Für Schüler, die mit dem Fahrrad kommen, sind 176 Fahrradstellplätze mit Anlehnbügeln vorgesehen. Außerdem wird auf dem Areal ein Elektroversorgungspoller aufgestellt. Erneuert werden auch die Zaun- und Toranlagen, die Gerätehäuser und der Platz zum Abstellen der Mülltonnen.

Ohne Förderung könnte die Stadt ein Bauvorhaben dieser Dimension kaum stemmen. Über das Städtebauprogramm fließen rund 1,6 Millionen Euro in den Jahn-Campus: Knapp 900 000 Euro vom Bund und knapp 900 000 Euro vom Land Brandenburg. Das restliche Drittel steuert die Stadt aus eigener Kasse bei.

Hoher Besuch aus Potsdam

Weil das Land sich so engagiert, war zum symbolischen ersten Spatenstich auch Stefan Bruch, Abteilungsleiter für Stadtentwicklung und Wohnen im Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg, aus Potsdam nach Rathenow gekommen. „Diese Außenanlage wird ein Schmuckstück werden, eine echte Augenweide“, sagte er. Und wies darauf hin, dass mit einem solchen Vorhaben nicht nur der Bildungsstandort enorm gestärkt werde. Darüber hinaus sei eine Investition dieser Größenordnung auch ein Instrument der Wirtschaftsförderung.

Die Arbeiten, die nun beginnen, werden sich, wenn alles nach Plan läuft, bis ins zweite Quartal des kommenden Jahres hinziehen. Weil während des laufenden Schulbetriebs gebaut wird, müssen Schüler und Lehrer mit Einschränkungen leben. Aber die Aussicht, dass danach ein Gelände genutzt werden kann, das Maßstabe setzen wird, dürfte über die Belastungen hinweghelfen.

Von Markus Kniebeler