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Jahngymnasium stellt „Respekt“-Denkmal auf

MAZ vom 07.10.2019

Am 25. Oktober soll vor dem Jahngymnasium ein Denkmal aufgestellt werden, das dem „Respekt“ gewidmet ist. Im Vorfeld hatten alle Schüler diskutiert und abgestimmt, welcher Wert ihnen am wichtigsten ist.

In der Rathenower Firma Stahlbau Koch findet derzeit gerade die Endmontage des Denkmals statt. Quelle: Bernd Geske

In der Rathenower Firma Stahlbau Koch findet derzeit gerade die Endmontage des Denkmals statt. Quelle: Bernd Geske

Rathenow. Das Jahngymnasium in Rathenow wird die erste Schule der Stadt sein, vor der nach der Wende ein Denkmal aufgestellt wird. Das wird aber keine Figur, die an ein denkwürdiges Ereignis oder Geschehen erinnert, sondern vielmehr eine Installation mit großen Buchstaben, die sich auf die Gegenwart bezieht.

Das Denkmal, das sich gerade in der Endmontage befindet, wird dem Wert „Respekt“ gewidmet. Nach einer umfangreichen Diskussion und zwei Abstimmungsrunden hatten sich die Schüler des Gymnasiums entschieden, dass für sie der „Respekt“ am wichtigsten ist. Um diesen Wert in den Vordergrund zu stellen, ist das Denkmal ausgeführt worden.

Das gesamte Werk wird 3,50 Meter lang und 1,40 Meter hoch. Es besteht aus einem Betonsockel und einem verzinkten Stahlrahmen, an dem die einzelnen Buchstaben des Wortes „Respekt“ befestigt sind. Die abschließende Montage findet in diesen Tagen in der Rathenower Firma Stahlbau Koch statt. Die einzelnen Buchstaben sind 70 Zentimeter hoch. Sie sind in Ziesar mit einem Laserautomaten aus zehn Millimeter dickem Cortenstahl heraus geschnitten worden.

Diese Stahlart zeichnet sich dadurch aus, erklärt Geschäftsführer Oliver Koch, dass Teile daraus eine besonders markante rotbraune Rostschicht bilden. Direkt darunter entstehe aber zudem eine dichte Sperrschicht, die die Teile vor dem Fortschreiten der Korrosion bewahrt.

Anstoß vom Verein „Denk-mal-Werte“

Neben dem Denkmal an sich ist aber vor allem wichtig und interessant, wie es zu seiner Erschaffung kam. Das geht zurück auf den Verein „Denk-mal-Werte“, der seinen Sitz in Berlin hat und regelmäßig Projekte dieser Art anregt und fördert.

„Wir fanden den Ansatz gut“, berichtet Schulleiterin Anke Koch, „dass alle Schüler etwas gemeinsam machen.“ Zwar war ein Werte-Denkmal von Anfang an das mögliche Ziel. Doch zuvor sollten alle Mädchen und Jungen erst darüber entscheiden, ob sie so ein Projekt überhaupt wollen und dann, welchen Wert sie für ihre Schule auswählen möchten.

92 Prozent dafür

92 Prozent von allen 630 Mädchen und Jungen, die an der ersten Grundsatzabstimmung teilnahmen, haben sich für das Projekt entschieden, berichten die Schülersprecher Pauline Sommer und Tom Schneider. Aus einer Liste von 20 Werten seien dann drei für die Stichwahl ausgewählt worden. „Teamgeist“, „Loyalität“ und „Respekt“ seien in die letzte Abstimmung gegangen. „Respekt“ habe mit deutlichem Vorsprung gewonnen.

Um auf einer guten Grundlage entscheiden zu können, hatten die Schüler des Gymnasiums zuvor im Unterricht über Werte gesprochen. Je nachdem, wo es gerade passte, wurde in Geschichte, Lebensgestaltung-Ethik-Religionskunde (LER) oder Politischer Bildung darüber diskutiert. Nicht zuletzt hatte die Schule dann auch noch ein großes Wertefest auf die Beine gestellt, bei dem es Angebote für die Teambildung gab.

Einweihung am Tag der offenen Tür

In diesem Rahmen wurde dann auch noch ein sechs Meter langes Banner mit der Aufschrift „Respekt“ gestaltet, an dem sich alle Mädchen und Jungen der Schule mit bunten Aufklebern beteiligt haben. Es soll zu gegebener Zeit im Schulgebäude an einer gut einsehbaren Stelle aufgehängt werden.

Das Ziel lautet nun, dass das Denkmal im Rahmen eines Schulfestes zum Tag der offenen Tür des Gymnasiums am 25. Oktober enthüllt werden soll. Der Wunsch ist, es außerhalb des Schulgeländes nahe vor dem Gebäude an der Jahnstraße aufzustellen.

Von Bernd Geske