Rathenow. „Einmal gabelt sich jeder Weg ...“ heißt es in dem Gedicht „Aus!“ von Kurt Tucholsky. So setzte auch die feierliche Übergabe der Abi-Zeugnisse im Kulturzentrum am Donnerstagabend an die Schüler des Jahn-Gymnasiums einen Endpunkt nach zwölf Schuljahren, von denen die Schüler sechs und die der L-Klasse acht Jahre gemeinsam verbracht haben.
„Etwas bleibt immer zurück“, endet Tucholskys Gedicht, das Anke Koch in ihrer Festansprache zitierte. „Auch ihr hinterlasst eure Spuren am Jahn-Gymnasium. Eurer Jahrgang hat die Schule in bester Weise mitgetragen und mitgeprägt“, so die Schulleiterin weiter. „Eurer Jahrgang war nett, spontan, freundlich – manchmal auch unbequem. Aber auch verantwortungsvoll und sozial engagiert sowie innovativ und kreativ.“
Viele lernten ein Instrument
So erlernten viele neben ihrem Schulunterricht ein Instrument. Unter diesen Erfolgreichen waren unter anderem die Pianistinnen Elena Gajdabura und Alissa Miller. Beide zeigten ihr Talent auch während des Kulturprogramm der Feierstunde. Alissa bestand im Februar die Aufnahmeprüfung als Komponistin am Julius-Stern-Institut zur Förderung begabter Nachwuchsmusiker.
Andere Schüler des Jahrgangs überzeugten durch ihr naturwissenschaftliches Talent, so wie Jan-Eric Hellenberg und Aaron Huyoff. Als mehrmalige Teilnehmer der Mathematikolympiade – bis auf Bundesebene – gehören sie, mit einem Notendurchschnitt von 1,0 zu den fünf besten Schülern.
Beide Schüler sowie Clemens Winkelmann waren Schüler der Leistungs- und Begabten-Klasse. Unter den Jahrgangsbesten ist, neben Anne-Marie Schmücker, mit Gero Hilger der vierte junge Mann. Gero gehörte zu den Schülern des Jahrgangs, die die Schule erfolgreich sportlich vertraten. Die 14 besten Abiturienten und auch die Schulsprecherin Henni Schöps durften sich ins Ehrenbuch der Schule eintragen.
Ehrungen und sehr gute Noten
Einige von ihnen wurden mit einer einjährigen Mitgliedschaft in der Deutschen Physikalischen und der Deutschen Mathematiker-Vereinigung geehrt. 81 Schüler stellten sich der Abiturprüfung. 79 erreichten die Allgemeine Hochschulreife und zwei die Fachhochschulreife. Bei insgesamt 32 Prüflingen steht beim Notendurchschnitt eine Eins vor dem Komma. „Ihr tragt die Verantwortung, die Freiheit des Denkens zu nutzen, nicht nur, um eure individuelle Freiheit zu schützen, sondern die Freiheit unserer Gesellschaft auf Dauer sicherzustellen“, so Schulleiterin Koch. „Geht hinaus in die Welt, beglückt sie mit eurem Können, euren Fähigkeiten und eurer menschlichen Reife.“
Auch Jan-Erich Hellenberg, der sich im Namen der Schüler bedankte, fand in seiner sehr erfrischenden Rede die richtigen „naturwissenschaftlich fundierte“ Worte. „Die letzten zwölf Jahre unseres Lebens drehten sich wie Planeten um die Sonne – mit der ein oder anderen Ausschweifung, gewiss aber ebenso stetig und konstant, vorherbestimmt“, so der Jahrgangsbeste. „In all dieser Zeit waren unsere Eltern Fixpunkte in unserem Leben wie Sterne am Nachthimmel. Die Lehrer hielten uns wie die Schwerkraft auf unserer Schul-Umlaufbahn. Sie ertrugen unermüdlich unsere pubertären Eskapaden und wurden angesichts unserer Massen an Kommafehlern oder äußerst verqueren Schlussfolgerungen, nicht wahnsinnig.“
Für Ute Arndt war es ein Abschied
Nach dem Dank an die Lehrer und Tutoren der vier 12. Klassen wurde auch Lehrerin Ute Arndt, die auch das Kulturprogramm zur Feststunde organisierte, aus dem Schuldienst verabschiedet. Gemeinsam mit ihr geht auch ihr Ehemann und Lehrer am Jahn-Gymnasium, Uwe Arndt, zum Schuljahresende in den Ruhestand.
Zum Abschluss musizierte, erstmals im Rahmen der Feierstunde zur Zeugnisübergabe, die Schulband „50Hertz“, mit den Abiturienten Celina Kicinski (Gesang) und Moritz Nützel (Gitarre). Am Samstagabend feiern die Abiturienten, gemeinsam mit Familie und Freunden, in der Turnhalle Premnitz ihren Abiball.
Von Uwe Hoffmann