Rathenow. Die Herbstferien stehen vor der Tür. Doch die weiterführenden Schulen bereiten sich bereits auf das neue Schuljahr, mit neuen Siebtklässlern, vor. Zum Tag der offenen Tür am Friedrich-Ludwig-Jahn-Gymnasium kamen so am Freitagnachmittag viele Sechstklässler mit ihren Eltern, um sich über die Lern- und Freizeitangebote zu informieren. In drei Stunden konnten die vielen Gäste einen anschaulichen Einblick erhalten.
Empfangen wurden die Gäste durch Zehntklässler, die erste Fragen beantworteten und Infozettel mit dem Programm in den einzelnen Schulräumen verteilten. Die Schüler, unterstützt durch ihre Lehrer, stellten nicht nur Ausschnitte aus ihrem Unterrichtsprogramm vor. Viele von ihnen sind, in ihrer Freizeit oder im Rahmen des zusätzlichen offenen Ganztagsangebots der Schule, auch auf sportlichem oder künstlerischem Gebiet aktiv.
„Bei den diesjährigen Landesmeisterschaften konnte ich im Einzel über 500/2000 Meter eine Silbermedaille holen und erhielt im Zweier über 2000 Meter Gold”, erzählt Paulina Höffler (10) stolz. Die Schülerin der 5L ist seit drei Jahren aktive Kanutin in Rathenow. Die Hohennauenerin gehört zu den Schülern, die bereits nach der 4. Klasse in die Leistungs- und Begabtenklasse auf das Jahn-Gymnasium wechseln, in der sie speziell gefördert werden.
Besonderheit: Zweisprachiger Unterricht
Zum weiteren besonderen Angebot der Schule gehört der zweisprachige Unterricht in Sachfächern. Die Schüler der 7./8. Klasse haben zwei zusätzliche Wochenstunden Englisch und eine zusätzliche Unterrichtsstunde in Geografie sowie jeweils eine Stoffeinheit pro Schuljahr in Klasse 7/8 in Biologie und in Klasse 9/10 in Politischer Bildung.
Die naturwissenschaftlichen Fächer boten den Gästen kleine Experimente – zum Mitraten oder Nachmachen. Im Kunstbereich gestalteten Luna Englisch und Stella Kirk aus der Seeger-Schule mit Schülerin Julia Pontow (10b) ihr persönliches „Herbstblatt”. Die Schüler der 9L übten sich zu den Themen Schuluniform und Lehrerbewertung durch Schüler im öffentlichen Debattieren.
Mädchen lernen Selbstverteidigung
Die Siebtklässlerin Sahra schilderte als ihr Unterrichtsprojekt in LER die dreimonatige Flucht mit ihrer Familie aus ihrer Heimat Afghanistan auf dem Landweg nach Deutschland. „Handgreiflich” wurde es im Fachbereich Sport. Als zusätzliche Individualsportart wählten 16 Schüler des Jahrgangs 12 das Angebot „Selbstverteidigung”. Nur Mädchen lernen hier selbstbewusster aufzutreten und sich zu verteidigen. Zu den Demonstrationsübungen konnten aber auch einige ihrer Mitschüler mitmachen – als „Dummis”, die sich „verprügeln” lassen.
Hier testete sich auch Emelie Müller. Die Zehnjährige besucht die 6. Klasse der Rhinower Grundschule. „Da für die Bürgel-Gesamtschule noch kein Tag der offenen Tür bekannt gegeben wurde, steht meine Wahl noch nicht fest”, so die ehrgeizige Schülerin. „Ich möchte auf eine Schule, wo ich gefordert werde und mich weiter entwickeln kann.”
Von Uwe Hoffmann