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Knigge-Kurs für Unternehmensberater

Preussenspiegel vom 20.12.2017

Rathenow. Hatten vor Jahren Unternehmen noch die Möglichkeit aus einer Vielzahl von Bewerbern sich den neuen Auszubildenden auszusuchen, ist das Verhältnis heute gedreht. Dennoch erscheint es sicher auf dem ersten Blick befremdlich, dass Schüler Unternehmen in Fragen Azubi-Suche beraten sollen.

Geschäftsessen an selbst gedeckten Tischen. Ly Do (m.) und ihre Mitschüler erfuhren mehr über richtiges Verhalten beim Geschäftsessen. Vertreter der örtlichen Wirtschaft galten als Gegenpart. Foto: boh

Geschäftsessen an selbst gedeckten Tischen. Ly Do (m.) und ihre Mitschüler erfuhren mehr über richtiges Verhalten beim Geschäftsessen. Vertreter der örtlichen Wirtschaft galten als Gegenpart. Foto: boh

Solch ein Projekt läuft seit Schuljahresbeginn für die kommenden zwei Jahre am Jahn-Gymnasium in Rathenow. Um die Unternehmen auch auf gewisser Augenhöhe beraten zu können, steht am Anfang das Informieren.

Die Projektklasse schaute sich so sechs Unternehmen der Region zwischen Rathenow und Brandenburg an. Als zweites absolvierten die Gymnasiasten einen „Business-Knigge-Kurs. Bettina Schubert coachte die Schüler vor allem in Fragen der Kommunikation, des Verhaltens bei einem Geschäftsessens und der richtigen Kleidung. Für Kurzgespräche in sogenannten „Elevator-Pitch“, einer Fahrstuhlsituation, sollten die Jugendlichen kurze Gespräche mit Vertretern aus der Wirtschaft proben. Dazu waren Philipp Thonke (Bäckerei Thonke), Christl Schneewind (Haveltor Kino) und Stephan Borchert (Wirtschaftsjunioren LK HVL) geladen. Für diesen Workshop, der auch ein „Geschäftsessen“ beinhaltete öffnete die Rathenower Gaststätte „Fortschritt“ extra. Dabei deckten die Gymnasiasten selbst die Tische ein, stellten den Service und führten Tischgespräche mit den Wirtschaftspartnern. „Mögliche Situationen, in die die jungen Menschen bei Bewerbungen und innerhalb des Projektes kommen können, wollten wir hier so praxisnah wie möglich üben“, sagt Bettina Schubert.

Fünf Unternehmen wurden von den Schülern für die Weiterführung ihres Projektes ausgewählt. Sie erfahren in den nächsten Monaten Unterstützung bei der Suche des eigenen Nachwuchses und auch bei der verbesserten Außenwirkung auf die Zielgruppe. Darin besteht der tatsächliche Vorteil, dass sich Unternehmen an jene wenden, die sie als Zielgruppe ins Auge fassen - Jugendliche. Die Gymnasiasten wissen, wie sich junge Menschen, an welchen Stellen informieren, geht es um die eigene berufliche Zukunft. Das Jahn-Gymnasium arbeitet bei ihrem Projekt mit der IHK Potsdam zusammen.