Das Jahngymnasium Rathenow nimmt zum neuen Schuljahr vier 7. Klassen auf, eine Klasse mehr als sonst. Das liegt daran, dass nach einem Auswahlverfahren an der Bürgelschule 28 Mädchen und Jungen umgeleitet wurden, die das Jahngymnasium als Zweitwunsch genannt hatten.
Anke Koch, die Leiterin des Jahngymnasiums. Quelle: Christin Schmidt
Rathenow. Zum ersten Mal seit langer Zeit wird das Jahngymnasium Rathenow im neuen Schuljahr vier 7. Klassen bilden. Zuvor sind es fast immer drei gewesen. Außerdem wird eine Leistungs- und Begabungsklasse (LuBK) aufgenommen, deren Kinder schon zur 5. Klasse ans Gymnasium kommen. Im Schulentwicklungsplan der Stadt ist für das Jahngymnasium eine Dreizügigkeit plus LuBK vorgesehen, erklärt Schulleiterin Anke Koch. Im Erstwunsch hatten 72 Mädchen und Jungen das Jahngymnasium angegeben, das wären drei 7. Klassen geworden.
Eine vierte 7. Klasse wird nun gebildet, weil 28 Schüler vom Staatlichen Schulamt umgeleitet werden, die als Erstwunsch die Gesamtschule Bruno H. Bürgel angegeben hatten, dort aufgrund eines Auswahlverfahrens aber nicht angenommen wurden. Ihr Zweitwunsch war das Jahngymnasium. „Für das Staatliche Schulamt und uns ist am wichtigsten“, erklärt Anke Koch, „dass diese Kinder in Rathenow beschult werden können.“
Schulrätin: Es gab auch eine Lösung, „die uns nicht gefallen hat“
Zur Erklärung: Im Bildungsausschuss der Stadt am 19. Juni hatte die zuständige Schulrätin Kornelia Schießke mitgeteilt, es habe auch „andere Gedanken gegeben“, aber das wäre eine Lösung gewesen, „die uns nicht gefallen hat“. Dann hätten die an der Bürgelschule abgelehnten Kinder mit Abiturwunsch weitere Wege fahren müssen. Genauere Erklärungen hat die Schulrätin nicht abgegeben.
Selbstverständlich werde mit den Schülerinnen und Schülern, die das Jahngymnasium nur als Zweitwunsch hatten, jetzt keine eigene Klasse gebildet, beantwortet Anke Koch die entsprechende Frage der Presse. In drei 7. Klassen werden welche sein, nur in der bilingualen Klasse nicht. Alle Kinder, deren Grundschulgutachten die Allgemeine Hochschulreife empfehle und deren Notensumme von Mathe, Deutsch und erster Fremdsprache die Summe sieben ergebe, seien geeignet, ein Gymnasium zu besuchen, betont sie: „Wir haben die Kinder im Blick und wir werden sie gemeinsam mit den Eltern zum Abitur führen.“
Von Bernd Geske